Solidarität – aus der Mode gekommen?

Von , 11. April 2014 12:19

Der heutige Blog-Eintrag dreht sich mal nicht um das Waffenrecht oder um Politiker, die ein wenig Nachhilfe zum Waffenrecht benötigen.

Heute geht es um das Thema Solidarität. 

Am 26. März kam der Jäger L. Hofmann von seinem Ansitz zu seinem Wagen zurück und fand diesen mit eingeschlagenen Scheiben, bis auf die Grundierung zerkratztem Lack und mit zerstochenen Reifen vor. Jagdgegner hatten an seinem Fahrzeug einen Schaden von ca. 8500€ angerichtet. Die Polizei sucht nach dem oder die Täter, aber die Chancen auf eine Ergreifung tendieren gegen Null.

Nun ist es aber so, dass entgegen der Volksmeinung, die Jäger keine (Neu)Reichen mit übermäßiger Freizeit sind, die mit ihrem Geld und ihrer Zeit nichts Besseres anzufangen wissen, daher einen Jagdschein machen und sich dann tagtäglich mit immer neueren und teureren Jagdwaffen oder Ausrüstungsgegenständen auf die Pirsch begeben. Das Gegenteil ist ihr eher anzutreffen. Das Gros der Jägerschaft sind einfache Leute, die das Weidwerk aus persönlicher Überzeugung ausüben und sich, wie bei vielen die eine Passion haben, das Geld dafür mühsam zusammen sparen.

Genau hier ist das auch der Fall.
L.Hofmann hatte sich das Geld für seinen geländetauglichen Hyundai Terracan mühsam zusammengespart. Daher trifft ihn diese mutwillige Zerstörung finanziell besonders hart.

 

 

 

 

 

 

Es wäre jetzt sinnlose sich in Schimpftriaden über diese militanten Jagdgegner auszulassen. Sollten diese es hier lesen, dann würden sie sich nur in ihrem Wahn bestätigt wissen.

Klaus Gummersbach, selbst Jäger, hatte dagegen eine gute Idee.
Ganz ohne Polemik startete er eine bundesweite Spendenaktion zugunsten von L.Hofmann. Ziel dieser Aktion ist es die 8.500€ für die Reparatur des Terracan zusammen zu bekommen.

Die Aktion läuft noch bis zum 29.04.2014. (Klick Link)

Aber, und da kommen wir zum Thema dieses Blog-Eintrages: 12 Tage nach dem Start der Sammelaktion sind gerade einmal knapp 1.300€ an Spenden zusammengekommen. Dafür, dass diese Aktion mehrere tausend Mal auf Facebook geteilt und auch in verschiedenen Gruppen positiv kommentiert wurde, ist das Zwischenergebnis bis jetzt ernüchternd.

Es drängt sich zwangsläufig die Frage auf, ob Solidarität heutzutage nur noch kostenlos zu bekommen ist. Denn sobald es an den Geldbeutel geht, dann scheint es mit der Solidarität untereinander sehr schnell vorbei zu sein.

Es fällt auch immer mehr auf, dass die Rufe nach Solidarität lauter werden, je größer die von einer Sache direkt betroffenen Gruppe ist, aber Solidarität vermisst wird, wenn es nur einzelne Personen trifft und/oder man Persönlich davon nur peripher betroffen ist.

Beim Thema Waffenrecht kann man Ähnliches beobachten. So lange alles ruhig ist und von der Politik oder den Medien öffentlich keine Verschärfungen zu dem Thema gefordert werden, so lange will sich Niemand bei seinen Lokalpolitikern unbeliebt machen oder man lässt es für die Interessenvertreter an Unterstützung mangeln. Man will ja keine schlafenden Hunde wecken. Wenn aber eine politische Initiative gestartet wird wie z.B. die Waffensteuer in Bremen, dann plötzlich wird der Ruf nach den Interessenvertretern laut und es kommen Vorwürfe an sie Interessensvertreter, warum man im Vorfeld nichts unternommen habe. Jeder sollte einmal in sich gehen und sich fragen, ob wir im Jagdrecht wie auch im Waffenrecht nicht schon einige Veränderungen zu unseren Gunsten erreicht hätten, wenn wir in Zeiten der Ruhe etwas mehr eigenes Engagement und Unterstützung für unsere Interessenvertreter aufgebracht hätten.

Daher ergeht hier der Aufruf an alle:

Unterstützt bitte die Spendenaktion für L.Hofmann.
Das ist schon mal ein Anfang um den militanten Jagdgegnern eine lange Nase zu drehen.

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5 Antworten für “Solidarität – aus der Mode gekommen?”

  1. LWB sagt:

    Das Problem bei dieser Spendenaktion ist, dass man nicht anonym Spenden kann. Der Name wird zwangsläufig öffentlich angezeigt. Die 20 EUR von mir gab es nur deshalb nicht. Wäre da ein Optionsfeld „Name nicht öffentlich anzeigen“, sähe die Beteiligung ganz anders aus. Man siehe mal die Portosammlung der GRA oder damals die Prozesskosten-Sammelaktion für die Verfassungsbeschwerde auf WO. An beiden habe ich mich beteiligt. Oder andere Hilfs-Spendenaktion, bei denen die Bürger dieses Landes richtig Kohle locker machen…

  2. LWB sagt:

    Ergänzung: Für die GRA-Aktion habe ich nicht gespendet. Hätte ich aber, wenn das Geld nicht schon zusammen gekommen wäre. Hat ja nur ein paar Stunden gedauert. Sorry für das Versehen!!

  3. Wie wäre es denn, wenn der gute L. Hofmann mal wieder seine Beine benutzt. Ich jage seit 44 Jahren, und (meistens) geht es ohne unnötige CO2-Produktion.

    Vielleicht wäre das mal ein Schritt in Richtung Glaubwürdigkeit der Jägerschaft, die ja offensichtlich immer noch glaubt, sie gehöre der Gilde der Naturschützern an.

    Über das Geld für ein Paar guter Schuhe zum Gang durchs Revier braucht sich Herr L. Hoffmann dann jedenfalls keine Gedanken zu machen, denn für knappe 1300.- Euro gibts schon recht ordentliche.

    Wenn wir die Jagd wieder als solides Hand- ,und wie dieser Fall zeigt, Fußwerk begreifen, dann verlieren auch diese Idioten ihren Rückhalt, den sie in Teilen der Bevölkerung haben, die glauben, naive Tiervermenschlichung sei das Gebot der Stunde.

    Darin spiegelt sich eine geradezu unglaubliche ökologische Ahnungslosigkeit und letzlich ein vollkommenes ethisches Versagen, auch gegenüber dem Tier, in dessen Namen man als Jagdgegner zu handeln glaubt.

    Aber solange ich, wie noch gestern geschehen, durch unsere Wälder laufe, und dabei alle paar Meter auf eine überfahrene Kröte stoße, weil deutsche Weidmänner nicht mehr wissen, daß zur Jagd auch das mitunter mühevolle Aneignen der Beute gehört,
    solange wird sich das Ansehen der Jäger, zumindest bei echten Naturschützern nicht verbessern.

    Ich spende mein Geld daher lieber für Froschzäune, für bestimmte Bürgerinitiativen oder wirkliche Umweltverbände. Der Vorwurf mangelnder Solidarität ist daher lächerlich.

    In diesem Sinne

    Weidmannsheil

    Koch

    • Nico sagt:

      Es gibt sehr wohl Jäger, die das Glück haben direkt am bzw. in ihrem Revier zu wohnen. Es gibt aber auch eine große Anzahl von Jägern die kein eigenes Revier haben, dafür aber einen Begehungsschein erhalten haben. Das solche Reviere dann nicht unbedingt vor der Haustür liegen und man hierfür einige Kilometer fahrt in Kauf nimmt, dürfte einleuchtend sein.

  4. RA Jede sagt:

    @ Herr Koch:

    Sie sind sicher, daß Sie Jäger sind, so mit Jagdschein und so?
    Überfahrene Kröte = Beute? Begriff des Wildes, Begriff der Jagd? Aus der Jägerprüfung alles vergessen?

    Aber solange ich, wie noch gestern geschehen, durch unsere Wälder laufe, und dabei alle paar Meter auf eine überfahrene Kröte stoße, weil deutsche Weidmänner nicht mehr wissen, daß zur Jagd auch das mitunter mühevolle Aneignen der Beute gehört,…

    Ich beneide Sie um ein Revier in fußläufiger Entfernung. Ich denke aber, daß mich hier in Berlin die Leute lynchen würden, ginge ich mit der Waffe auf der Schulter in den Grundewald.

    Ihr Kommentar bestätigt die Aussagen im Blogbeitrag uneingeschränkt.

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