Häusliche Gewalt

Von , 31. Juli 2011 08:43

Ein Kommentar von Katja Triebel.

“Die Schweiz, wo jeder Militärdienstpflichtige seine Waffe zuhause hat, (46 Waffen auf 100 Einwohner) nimmt in Europa den traurigen Spitzenplatz bei Suiziden und erweiterten Suiziden (Mann bringt Frau und Kinder um, dann sich selbst) ein. Die These, dass eure Lieben sicherer leben, wenn ihr euch bewaffnet, ist kompletter Blödsinn”

Argumente, die die Medien verschweigen

Da mittlerweile auch in der Schweiz die 5 ehemaligen Nachrichtenagenturen in einer (linksorientierten) Hand sind, verlasse ich mich lieber auf Behördenfakten als auf Aussagen ala 20 Minuten online und Co.

Es ist völlig richtig, dass schweizer Frauen – wie in Deutschland – die Hauptopfer häuslicher Gewalt sind. Es ist auch richtig, dass im Jahr 2006 über 350 Menschen mit (hauptsächlich bereits verbotenen = illegalen) Schusswaffen angegriffen (d.h.nicht in jedem Fall getötet) wurden. Das Haupttötungsmittel ist jedoch – wie in Deutschland – das Messer. http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2007-49/artikel-2007-49-messerland-schweiz.html

Den LEGALEN Besitz mit diesen Tötungsdelikten in Zusammenhang zu bringen, ist jedoch anhand der schweizer Polizeiberichte nicht legitim: Tötungsdelikte – Fokus häusliche Gewalt – Polizeilich registrierte Fälle 2000-2004: http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/19/22/publ.html?publicationID=2419

In diesem Bericht steht auch: Auffällig ist zudem, dass der Anteil der polizeilich bekannten Tatverdächtigen auch in diesem Gewaltbereich sehr hoch ist.
Anm: In einem Rechtsstaat wie der Schweiz dürfen polizeilich bekannte Tatverdächtige keine legalen Waffen besitzen, d.h. sie können auch keine Armeewaffen besitzen.

Anm. ähnlich verhält es sich in Deutschland: Nachgewiesenen Gewalttätern wird der private Waffenbesitz i.d.R. aberkannt wegen Unzuverlässigkeit (dies gilt für Gewalttaten generell und auch für andere Straftaten ab Strafeb mit 60 Tagessätzen)

Im Gegensatz zu Deutschland werden in der Schweiz zum Glück nur wenige Morde verübt, jedoch hat die Schweiz ein sehr hohe Selbstmordrate, u.a. weil in der Schweiz die Tötung auf Verlangen erlaubt ist.

Tatsächlich wurden die von der Initative betroffenen Armeewaffen zu unter 3% bei Morden und zu 14% bei Selbstmorden benutzt.

Besitzer registrierter Waffen verhalten sich lt. wissenschaftlichen Studien rechtstreuer als die Durchschnittsbürger, denn sie verlieren den registrierten Waffenbesitz, sobald sie sich nicht gesetzeskonform verhalten. Und illegale Waffen kann man nicht verbieten, denn sie sind es schon.

Die Verfügbarkeit von legalen Schusswaffen ändert nichts am Suizidverhalten, nur am Tatwerkzeug. 92% aller Selbsttötungen in der Bundesrepublik im Jahr 1999 und 2004 erfolgten ohne Schusswaffengebrauch. In Kanada haben sich nach der Waffenrechtsverschärfung weniger Menschen mit Schusswaffen umgebracht. Die Gesamtzahl der Selbsttötungen blieb gleich. Es stürzten sich mehr Menschen in die Tiefe. In Australien hatte sich die Selbstmordrate zehn Jahre vor dem Kurzwaffenbann gesenkt, um danach drastisch anzusteigen.
http://www.fwr.de/index.php?id=110

FAZIT: Waffenverbote helfen nur Verbrechern, weil sie annehmen können, dass ihre Opfer unbewaffnet sind, da dies sich i.d.R. an die Gesetze halten. (Dies kann man von Kriminellen nicht annehmen. Nicht umsonst wurde bei Raub, Erpressung, Entführunge und Vergewaltigung in Deutschland noch nie eine legale Waffe benutzt)

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