Privatfirma will Bundesgestze machen.

Von , 24. Juni 2011 08:46

Von Katja Triebel
Legalwaffenbesitzer

 

 

Liebe Kollegen und Waffenrechtsfreunde,
die rot-grünen Koalitionen in Baden-Württemberg und Bremen wollen nicht nur Großkaliber Kurzwaffen für Sportschützen verbieten, die Bremer wollen auch ArmatixSperrelemente für Waffentransporte zum Gesetz machen.

Nach meinen Recherchen könnte Armatix für die Erbwaffenblockierung 2003 verantwortlich gewesen sein durch gute, politische Kontakte, eventuelle Vermittlung von Aufsichtsratsposten an den damaligen Innenminister Schily und eventuelle Berater-Honoraren an Mitentscheidungstäger. (Researchquellen finden Sie auf der unten verlinkten Seite)

Methoden, die Armatix in der Schweiz angewandt hat und dort aufgedeckt wurden. Das Fazit der Schweizer:
Die Schweizer Landesregierung bezweifelt die Wirksamkeit elektronischer Sicherungssysteme.

 

Doch in Deutschland wurde genau diese Blockierung, die lediglich 30 Minuten Widerstand leisten muss, für Erben, die diese Waffen jahrelang besitzen dürfen, zur Gesetzespflicht

 

Doch in Deutschland werben Waffenrechts-Lobbyisten wie FWR und VDB aktiv für Armatix, u.a. in allen IWA-Zeitungen bis 2010, in den Interviews mit Herrn Streitberger nach Winnenden, der die Waffenlobby in Brüssel vertritt und aktuell durch den Zertifizierungs-Hinweis auf den VDB-Webseiten.

Doch in Deutschland wirbt das Aktionsbündnis Winnenden, das eine 10.000 Euro-Spende vom Armatix-Geschäftsführer erhalten hatte.

Doch in Deutschland wirbt der ehemalige Innenminister Brandenburgs, der ebenfalls 10.000 Euro Berater-Honorar
erhalten haben soll.

Sie können sich selbst überlegen, wie sich 200 Euro Mehrkosten pro Lauf, sowie die Schwierigkeiten beim Ein- und Aussetzen der Sperrelemente auf die Jagdausübung und den Schießsport auswirken wird.

Sie können sich auch überlegen, ob die rot-grüne Initiative des Großkaliberverbots zunächst in eine Sperrelement-Pflicht für diese Waffen „abgemildert“ wird, da unsere Waffenrechts-Vertreter ja immer gewillt sind, einige „Kröten“ zu schlucken.

Sie können sich auch überlegen, wielange es dann dauern wird, bis aus der Sperrelemente-Pflicht eine Pflicht für alle Waffen – auch Druckluft und Gaswaffen – wird. In England wurden Gaswaffen 2006 verboten und Druckluftwaffen stehten aktuell auf dem Programm.

Sie können sich auch überlegen, wieviele Methoden eine Firma, die seit Jahren lügt, besticht und Verluste auf Steuerkosten einfährt und trotzdem von öffentlichen Institutionen und Personen gefördert wird, noch in petto hat, um aus uns Gänse zu machen, die goldene Eier legen.

Wenn Sie dies nicht wollen, informieren Sie Ihre Lokalpolitiker und lokalen Medien, sowie Ihre Freunde und Bekannte.
Die unten verlinkte Seite ist zum Verteilen frei gegeben.

Anm. für Waffenhändler:
Bisher 4000 verkaufte Erbwaffen-Blockierungen können kein Argument dafür sein, dass Hunderte von Waffenhändlern dieses System weiterhin verkaufen. Für jährlich 500-1000 Blockierungen  würde in Deutschland ein einziger Büchsenmacher reichen, dem es egal ist, wie er sein Geld verdient.

Trennen Sie sich von Armatix, fordern Sie den VDB und das FWR auf, Werbung für diese Firma zu unterlassen.

Bei hochwertigen Erbwaffen kann man diese auch in Kommission nehmen bis der Erbe seine Sachkunde abgelegt hat und die Waffe wieder in Empfang nehmen darf. Bei Kurzwaffen und Schrotwaffen fragen Sie nach den mechanischen Produkten von TLS und Gunblock. Oder Sie schicken den Erben zu dem Büchsenmacher, der trotz dieser Erkenntnisse immer noch mit Armatix zusammenarbeiten will.

Eine Lizensierung für Armatix ist bereits intern ein Disqualifikations-Siegel und wird dies bald auch öffentlich sein.

Beugen Sie dem vor, in dem Sie jetzt der Lizensierung widersprechen und kontrollieren Sie, ob dies auch auf den beiden Webseiten von Armatix und VDB ausgewiesen ist.

Eine Seite Kompaktwissen zu den hier beschriebenen Aussagen und 13 Seiten Researchmaterial finden Sie online unter:
http://www.triebel.de/2011/Armatix-Dossier.pdf

Um welche Firma es sich handelt
Kurze Einleitung

Armatix beschäftigt sich bereits seit 2002 innerhalb der SimonsVoss Technologies AG mit der Entwicklung digitaler Waffensysteme.
Laut eigener Pressemeldung entstand 2004 die Armatix GmbH als Spin-off (Ableger) aus dieser SimonsVoss Technologies AG. Der Firmensitz war in Stuttgart (Baden-Württemberg), Forschung und Entwicklung liegt in Unterföhring (Bayern) und Produktion in Petersberg (Thüringen).
Mehrheitsgesellschafter war 2004 die SimonsVoss Beteiligungsverwaltungs GbR.
Die Landeskreditbank Baden-Württemberg war 2004 mit 25,1% beteiligt, zudem gab es noch diverse Kleininvestoren.
Der Geschäftszweck beinhaltet Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Sicherungssystemen für Schusswaffen (zivile und behördliche Anwendungen).
Die Produktlinien hießen Quicklock und Smart Gun.
2006 beschäftigte Armatix 8 Mitarbeiter.
Laut dem Bundesanzeiger wies Armatix zum 31. Dezember 2006 ein Eigenkapital von 33.600 EUR (Vorjahr 25.150 EUR) auf, bei 2.563.330 EUR (Vorjahr 49.850 EUR) Kapitalrücklagen.
Der Jahresfehlbetrag lag bei 1.175.308 EUR (Vorjahr 549.558 EUR).
Das buchmäßige Eigenkapital schoss von 0 EUR auf 865.369 EUR.
Im Jahr 2008 stieg der nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag auf 4.068.235 EUR (Vorjahr 874.561).
Der Jahresgewinn/-fehlbetrag betrug -3.193.674 EUR (Vorjahr 1.731.560 EUR).
Die Verbindlichkeiten lagen bei 6.559.796 EUR (Vorjahr 1.706.520)
Armatix wird aktuell von der Beteiligungsgesellschaft des Freistaats Thüringen bm|t
unterstützt.
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Im Jahr 2002 schaffte der mit der Biometrie-Industrie verbrüderte SPD-InnenministerSchily das „reine“ Erbenprivileg im Waffenrecht ab. Erbwaffen müssen seitdem mit einem zertifizierten mechanischen oder elektro-mechanischen Blockiersystem gesichert werden, das einem Angriff 30 Minuten widerstehen muss.

Erhalt des Erbenprivilegs wäre möglich gewesen

Nach Aussage eines Regierungsbeamten, wäre der Erhalt des „reinen“ Erbenprivilegs möglich gewesen. Die Fallzahlen der Erbwaffen waren bei Missbrauch auffällig niedrig.

Dies ist u.a. darin begründet, dass Erben keine Munition besitzen dürfen. Wie eine Blockierung, die lediglich 30 Minuten Widerstand leisten muss, einen Erben daran hindern sollte, diese in monatelangen Versuchen zu entfernen, erschließt sich wohl nur dem Gesetzgeber oder einem findigen Entwickler.

Während renommierte Waffenfirmen die Entwicklung dieser Blockierung schnell wieder aufgaben, stieg Bernd Dietel mit seiner Firma SimonsVoss/Armatix bereits 2002 in das Geschäft der drei Millionen Erbwaffen ein.

Hohe Förderung durch Landesinstitute

Gefördert und finanziert wurde das Projekt zunächst u.a. von der Landeskreditbank Baden-Württemberg, später und aktuell von der Beteiligungsgesellschaft des Freistaats Thüringen.

Dietels politische Kontakte im Bundesinnenministerium führten ihn bereits 2002 in die Waffenbranche ein. Armatix wurde nach 2004 Mitglied bei den Waffenlobbyisten VdB und FWR. Beide warben bis 2010 insbesondere für die Blockiersysteme von Armatix. Die damaligen Geschäftsführer des FWR gründeten 2004 eine Beratungsfirma für Sicherheitssysteme, die vermutlich Beraterhonorare von diversen Herstellern bekam, die dem FWR-Büro laut eigenen Angaben damals „die Türen einrannten“.

Laut Insiderangaben konnte Armatix jedoch bis 2010 weniger als 4000 Erbwaffen-Blockierungen verkaufen. Statt in teure Tresore und Blockiersysteme zu investieren, ließen viele Erben ihre Waffen lieber vernichten oder in Dekowaffen umbauen bzw. verschenkten oder verkauften sie.

Ausgaben von mehreren Millionen Euro müssen sich irgendwie rentieren. Daher entwickelte Armatix seine „Smart Gun“ mit Transponder-Technologie. Da einige amerikanischen Polizisten mit ihren eigenen Schusswaffen getötet wurden, glaubte Armatix an Chancen auf dem Behördenmarkt im In- und Ausland und schloss mit Heckler&Koch einen Lizenzvertrag. Doch zeigte bisher keine Behörde Interesse. Die Gefahr, dass Gegner die Elektronik so stören könnten, dass die Waffen der Polizisten oder Soldaten blockiert wären, wog schwerer als die Gefahr der missbräuchlichen Entwendung.

Über sechs Millionen Entwicklungs-, Werbungs- und Reisekosten ohne Chancen auf Absatzmärkte lautete Armatix‘ Bilanz zum Jahresende 2008.

Doch dann kam Winnenden

Ein neuer Hoffnungsschimmer: 10 Millionen private Jagd- und Sportwaffen müssen nur eine biometrische Zugangskontrolle bekommen, damit Armatix in die Gewinnzone klettern kann. Ein zweiter Hoffnungsschimmer: die Schweizer Waffeninitiative „Schutz vor Gewalt“. Auch in der Schweiz schlummern Millionen von Waffen.

Bestechung nachgewiesen

Die Bestechung des Schweizer Nationalrats Pius Segmüller, der zwei Motionen und die Waffeninitiative unterstützt hatte, ist aufgedeckt. Die Schweizer Landesregierung bezweifelt die Wirksamkeit elektronischer Sicherungssysteme.

Im März und April 2011 erschien in der Branchenzeitschrift „Waffenmarkt Intern“ ein Interview mit Herrn Dietl. Dort warb er für seine Sicherungssysteme als Alternative zu einem Waffenschrank. Im Mai 2011 konnte man in mehreren Internet-Blogs frisch angemeldete User treffen, die für die biometrischen Sicherheitssysteme von Armatix warben.

Anfang Juni findet man viele private Blogs, in denen die Worte „Deutschland“, „Sicherheit“ und „Armatix“ auftauchen – mit Link zum neuesten Werbevideo vom 24.05.2011.

Mögliche Bestechung auch in Deutschland?

In Deutschland gibt es medienwirksame Auftritte mit Politikern, die von der Armatix-Zusatzsicherung begeistert sind: einer Sicherung, die 2009 in zwei voneinander unabhängigen Tests unter notarieller Aufsicht (ZDF und VISIER) innerhalb von wenigen Minuten geknackt wurde. Noch im Februar 2011 warb das Amokbündnis Amoklauf Winnenden (AAW) für deren gesetzliche Pflicht. Bernd Dietel hatte 2009 dem Bündnis 10.000 € gespendet, sich jedoch laut eigenen Angaben vom AAW getrennt.

Der ehemalige Innenminister Brandenburgs Jörg Schönbohm wirbt im neuen Werbevideo für Armatix. Laut Information eines ehemaligen Armatix-Mitarbeiters bezog Herrn Schönbohms Berliner Firma SC3 Consulting ein fünfstelliges Beraterhonorar.

Im Juni 2011 steht im rot-grünen Koalitionsvertrag der Bremer (auf Seite 94): „Darüber hinaus werden wir zur effektiveren Sicherung von Sport- und anderen privaten legalen Waffen eine Initiative ergreifen „endlich die technisch bereits ausgereifte digitale Sicherung von Waffen auf dem Verordnungs- und Gesetzeswege mit der manuellen Sicherung, zum Beispiel durch Waffenschränke, gleichzustellen.“

Kommt Herr Dietl endlich in die Gewinnzone oder wachen die deutschen Politiker auf und nehmen sich ein Beispiel an den Schweizern?

Links und Details zur Quellenforschung findet man hier zum Weiterlesen.

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