Manipulation in der öffentlichen Diskussion

Von , 25. Mai 2011 00:45

Artikel von:
Dipl. Ing. M. Reppenhagen aus Gifhorn

Das Aktionismusbündnis hat inzwischen ein neues Thema aufgemacht: Inzwischen fühlen sie sich berufen, etwas gegen Cybermobbing zu unternehmen. Gegen “Killerspiele” und “Gotscha” sind sie ja seit je her. Alles wird nett verpackt unter dem Mantel des Wunsches nach gewaltfreien Schulen.

Einleitung:
Kürzlich schlugen 20 Jugendliche in Berlin einen 17-Jährigen auf offener Straße brutal zusammen, weil er seine Freundin vor eben solchen Online-Attacken schützen wollte.” So, so: Gleiches Vorgehen der wohl bekannten Aktionisten mit dem Zweck, eine neue Zielgruppe besorgter Mitmenschen für die eigene Sache zu gewinnen.

Ein Kernpunkt dieser “eigenen Sache” ist uns wohl bekannt: Die Abschaffung des legalen Waffenbesitzes in Deutschland.

Ich werde von vornehmlich älteren Kameraden häufiger angesprochen, die einfach die Vorgehensweise des AAW nicht verstehen. Als am WE einer meinte: “Na, dann müssen wir wohl wirklich verzichten lernen?” wurde mir bewusst, dass das, was ich als selbstverständlich angesehen habe, eben nicht selbstverständlich ist: Viele Schützen (!) glauben die grünen Thesen und somit an die “Schuld” der LWB!!! Also schreibe ich hier diese Zeilen mit den mageren rhetorischen Mitteln, die ich habe…

Apropos Mittel: Zum Erreichen ihrer Ziele scheint dem Aktionismusbündnis aus grün linker Politik und dem AAW jedes Mittel recht zu sein und obwohl meine Schulung in Sachen “Manipulationstechniken erkennen” schon lange Zeit zurückliegt, läuten bei mir vor allem bei den öffentlichen Auftritten der Streiter (z.B. Herrn Grafe) die Alarmglocken. Ich möchte hier einfach mal einige dieser Techniken ansprechen, die mir eher nebenbei aufgefallen sind (Liste NICHT vollständig!):

  1. Entweder, oder? Schwarzweissmalerei
    Entweder wir schaffen unverzüglich den Legalwaffenbesitz ab, oder wir werden alle sterben.
    Es gibt immer Alternativen zu einem vermeintlichen “Muss”. In diesem Fall ist nicht mal der Umkehrschluss schlüssig: Wenn wir die Waffen verbieten ändert sich nämlich nichts und außerdem müssen wir nicht alle sterben. Zweimal Falschannahme macht dabei noch lange keine richtige Schlussfolgerung!
  2. Fehlschluss mit falscher Alternative und filtern von Informationen
    “Ihr Schützen sagt selbst, dass der Waffenbesitz nur schwer zu kontrollieren ist. Am Besten wir verfolgen daher unseren Ansatz und verbieten ihn!”
    Was nichts über die Realisierbarkeit dieser “Superalternative” aussagt. Im o.g. Fall wird fälschlicherweise angenommen, dass alle Kriminellen sich an Gesetze halten. Somit disqualifiziert sich die Alternative aus ihrer Grundlage heraus! Zumal geht es uns um die schwere Beherrschbarkeit der illegalen Waffen, die legalen sind bereits streng reguliert! Die Tatsache, dass wir eines der strengsten Waffengesetze weltweit haben, wird von Hoplophoben gerne weggefiltert.
  3. Schwarzfärben
    “Wenn Ihr weiterhin Waffen zu Hause habt, kommen zwangsläufig Unbefugte an sie heran, sowas lässt sich gar nicht vermeiden!”
    Kann sein, oder nicht. Niemand kann in die Zukunft sehen und somit auch dies nur Mutmaßungen. Wahrscheinlicher ist aber jene Mutmaßung, dass die durchweg auf ihre Zuverlässigkeit geprüften LWB keine ernstzunehmende Gefahr darstellen! Die Verwahrung ihrer Waffen ist strengstens reglementiert!
    Wenn der Nachbar hingegen seine WWII MPs geladen unterm Bett lagert, stellt dies kein Problem dar? Das Kriegswaffen auf Schwarzmärkten leicht zu Taschengeldpreisen verkauft werden (Quelle: BKA), stellt kein Problem dar? Schwarzfärberei eines untergeordneten Problems soll es zu einem echten Problem aufwerten, aber man macht sich eben nur lächerlich, denn das Hauptproblem, das weiß jeder, ist der Kriminelle und seine illegale Waffe, die er nur zu dem Zweck besitzt, um damit Verbrechen zu begehen!
  4. Präzisionsfalle
    “…wenn es nur 0,01 Prozent amokgefährdete Sportschützen gibt, sind das in Deutschland 200”
    Wo stammen denn diese Zahlen her, wie lauten die Quellen? Man kann nur “SEHR” grob abschätzen, wie viele Schützen es überhaupt gibt, oder wie viele Waffen sich tatsächlich legal in Privathand befinden. Über die Psyche der Schützen kann nur gemutmaßt werden! Mutmaßungen haben in einer sachlichen Diskussion nichts verloren.
  5. Expertentaktik
    Völlig Sachunkundige treten selbstbewusst als Experten auf. Etablieren sich diese, haben es Sachverständige schwer Aufklärungsarbeit zu leisten.
    Wenn Unsinn veröffentlicht wird, müssen wir diesen sofort berichtigen. Steigt durch kommentarloses Billigen das Ansehen, steigen solche Blender als Experten auf, sind sie nur schwer von ihrem hohen Ross zu entfernen.
  6. Brunnen vergiften
    “Sie sind bei der Waffenlobby, ihr Beitrag, der nun folgt, wird eine nette Märchenstunde.”
    Die Gutmenschen und Hoplophoben sehen sich gerne als moralische Instanz der neutralen Mitte. Man muss gleich antworten, dass es sich bei den Äußerungen aus dieser Ecke eben um den politischen Gegner handelt und er mit dem Mittel der “Brunnenvergiftung” versucht uns unglaubwürdig erscheinen zu lassen.
  7. Garantietaktik
    Hier “garantiert” eine angesehene oder in der Öffentlichkeit stehende Person die Richtigkeit einer These und zieht so unweigerlich ihre Anhänger mit ins Boot. Etwa wenn bekannte Politiker oder Schriftsteller oder bekannte Firmen sich für die Unterstützung gewinnen lassen.
    Übertreiben und die Verneinung einer absoluten Garantie zum eigenen Zweck nutzen: “Sie können mir also garantieren, wenn alle gesetzestreuen Bürger ihre Waffen los sind, hört die Gewalt auf, weil sich Kriminelle auch an diese Regelung halten?” Jeder Politiker weis, dass es die absolute Sicherheit nicht geben kann und ein Polizist nicht sofort zur Stelle ist, wenn ein Bürger Hilfe benötigt. Daher ist es wichtig, Mythen zu zerschlagen, bevor sie zu anwendbaren Thesen werden und breite Zustimmung erfahren!
  8. Appell an Emotionen
    Dies ist das Hauptmittel des Aktionismusbündnisses: Momente tiefster Trauer auf Bildern festgehalten ermöglichen ihren Einsatz für immer und ewig. Man kann sie nach belieben zücken, wenn es einer Auffrischung an Mitleid oder Wut bernötigt.
    Als Manipulation outen: “Bei allem Respekt den Opfer gegenüber: Sie drücken auf die Tränendrüse! Emotionale Effekthascherei hat dabei noch nie zu einer sachlich fundierten Diskussion oder gar einem Kompromiss geführt! Was sie tun, ist gefährlich, da die Wahrheit so nicht durchdringen kann.”
  9. Was einfach ist, ist richtig und gut – Keep it simple!
    “Wenn keine Waffen mehr im Umlauf sind, kann auch niemand damit verletzt werden!”
    Wie soll das erreicht werden? Es drängen bereits heute schwer bewaffnete Banden aus dem Osten Europas nach DL, gegen die niemand ein Mittel hat: Die Grenzen sind offen, Kontrollen selten und löchrig. Raubüberfälle, Morde und Totschlag sind bereits verboten, wie erklären es sich die Hoplophoben nur, dass die Kriminellen sich einfach nicht an diese Gesetze halten?!

Berichte folgen immer dem Schema:

Emotionales Bild -> Einleitung, die die Emotionen noch schüren -> Rezipieren von Nachvollziehbarem -> Erweitern des Nachvollziehbaren hin zu einer abstrakten Lösung, die sich aufzudrängen scheint -> Formulieren einer vermeintlich alternativlosen Lösung im Sinne der Waffengegner.

Des weiteren appelliert man an die Furcht der Menschen, argumentiert stets mit emotional gefärbten Begriffen, nutzt die Taktik der Trivialität und den “Trick mit der Menge”, in dem sie “Volkes Wille” zu formulieren scheinen. Man nutzt die “einseitige Perspektive” als Stilmittel, in dem Argumente von uns LWB nicht akzeptiert werden. Die eigenen Argumente sind dabei nicht selten Scheinargumente.

Außerdem ist mir eine Blockadehaltung aufgefallen: Werden gute Argumente angeführt, wiederholen die Waffengegner einfach ihre auf wackliger Basis stehenden Argumente wieder und wieder. Was man oft genug wiederholt glaubt man irgendwann selber und bei ausreichender Anzahl der Wiederholung folgen auch andere. Irgendwann erscheinen dann diese oft genug wiederholten Zahlen als Quellen ihrer selbst und drohen fundierte Statistiken zu verdrängen.

Die Gefahr bei breit aufgestellten Organisationen besteht darin, dass man die Folgen einer Unterstützung aus den Augen verliert! Wer nun meint, “nur” für gewaltfreie Schulen einzustehen, der vergisst, dass man durch eine Mitgliedschaft auch all die Huckepackforderungen mitträgt, für die dieses Bündnis eben auch steht: FÜR Internetzensur, Gegen freie Wahl des Hobbys, gegen einen olympischen Sport, gegen freie Auswahl an Spielen, Musik und Filmen (Gewaltmedienverbot) einhergehend mit einer Bevormundung von Erwachsenen (FSK reicht denen nicht!) sowie Bildung von Eliten, da ja nur das Aktionismusbündnis die Weisheit mit Löffeln gefressen hat und alle anderen blöd sind…. ::kotze.::

Wie völlig Sachunkundige, einem sachunkundigem Publikum ein X für ein U vormachen können, hätte ich nie geglaubt!
Weder müssen Zahlen einer verlässlichen Quelle entsprechen, noch Informationsketten logisch sein. Es müssen nicht einmal Emotionen zur jeweiligen Behauptung passen! Es entscheidet lediglich die Verpackung über die Akzeptanz! Wenn das Papier nur genug glitzert, wird selbst minderwertiger Schrott verkauft wie geschnitten Brot. Die Betroffenen, die um die Komplexität des Themas wissen, dringen mit den nicht immer einfachen Argumenten nicht durch die gutmenschliche Schwarzweißmalerei durch, Absurdes wird nicht als solches erkannt, da es ja von diesen selbsternannten “Experten” in den Medien kommt.

Das ist echt frustrierend, vor allem, wenn “Journalisten” immer und immer wieder mitmachen oder gar Urheber der Hetzkampagnen sind! Das sind Profis in Wort und Bild und üben eine Macht aus, derer sie sich eventuell gar nicht bewusst sind oder sie eben diese Macht nur all zu gerne genießen….

Ich mag hier nur als Initialzündung dienen, wie gesagt: Manch LWB versteht echt nicht, mit welchen Mitteln die Meinungsbildung heutzutage durchgesetzt wird und dass dies nichts im Geringsten mit der Wahrheit zu tun hat oder dem, was “Richtig” und “Gut” ist! Ein Kamerad hat seine erlaubnispfl. Waffen bereits abgegeben …. :teufel: :wall:

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