Privater Waffenbesitz

Von , 5. Mai 2011 21:01

Von Dr. Sven Dahl
http://www.pro-waffen.eu

Interessant ist, das ausgesprochen strenge Waffengesetzte sich regelmäßig in totalitären Staaten finden lassen (DDR, UDSSR, Nordkorea, China) während in demokratischen Ländern das Waffengesetz eher liberal ist (USA, Schweiz, Österreich, Belgien, Finnland…).

Der von deutschen Politikern so gerne behauptete Zusammenhang zwischen Waffen im Volk und der inneren Sicherheit (Standardspruch: „so wenig Waffen im Volk wie möglich wegen der inneren Sicherheit“) ist tatsächlich aber eine immer wiederkehrende Lüge! Wäre er wahr, so müssten in der Schweiz schon Kriegsverhältnisse herrschen. Dummerweise weist das „European Sourcebook of Crime and Criminal Statistics“ für die Schweiz zwar die höchste Dichte an Schußwaffen in Privatbesitz aus, aber eben auch die tiefsten Mordraten in der EU. Auch in den USA hat sich der private Waffenbestand seit den 90 Jahren fast verdoppelt ohne das z.B. die Mordrate auch nur leicht gestiegen wäre…im Gegenteil!

Tatsächlich ist wissenschaftlich belegt, das kein direkter Zusammenhang zwischen der Anzahl der Waffen im Volk und der nationalen Mordrate besteht. Die Schweiz und die Niederlande haben eine nahezu identische Mordrate von etwa 11 Morden pro Millionen Einwohner – allerdings gibt es in der Schweiz in etwa 27.2 % der Haushalte Waffen, in den Niederlanden nur in 1.9 % (Quelle DWJ 06/09 und European Sourcebook of Crime and Criminal Statistics). Seltsam, oder? Noch in den 90 Jahren gab es in der Schweiz 600.000 vollautomatische Kriegswaffen in Privatbesitz, sieben Millionen Schweizer hatten Schusswaffen im Haus. Interessanterweise lag die Kriminalität im Kanton Zürich am höchsten, hier herrschte aber das strengste Waffengesetz der Schweiz…im Gegensatz zu Bern, wo selbst zum Führen einer Waffe keine Erlaubnis benötigt wurde – und die Kriminalität trotzdem erheblich niedriger war…

Auch umgekehrt wird kein Schuh draus: 16 % der Haushalte in Italien haben Waffen, ebenso sieht es in Schweden und Belgien aus. Dummerweise ist die Mordrate in Italien aber 1,5 mal höher als in Belgien und gar 6 mal höher als in Schweden!

Wer auf ein totales Waffenverbot als Lösung schwört (Grüne/Linke/SPD): gibt es z.B. bereits in Japan, leider ist die Mordrate mit Schusswaffen dort doppelt so hoch wie in den USA.

Laut BKA ist nur bei 0,3% aller Straftaten eine Schusswaffe beteiligt – und zwar legale wie illegale. Bereinigt man das, so kommt man auf irrsinnige 0,0002% für legalen Waffen…spätestens hier wird jede Verschärfungsdiskussion albern!

Das gerne z.B. vom Aktionsbündnis Winnenden angeführte Traumland England ist bei näherer Betrachtung eher albtraumhaft, nachdem dort der Kurzwaffenbesitz 1997 fast völlig verboten wurde: die Anzahl der Straftaten mit Schusswaffen wie Raub und Mord sind um 80 % gestiegen, als Folge der gescheiterten Verbote wurde dafür die Videoüberwachung der Bevölkerung in einem Maße ausgedehnt, das hier Orwell das kalte Grausen bekommen hätte – mit lächerlicher Wirkung (die die Regierung in England natürlich durch Statistikfälschungen als vollen Erfolg verkauft). Verzweifelte Versuche dann auch noch Stabtaschenlampen und Schlüsselbunde zu verbieten, da die ja schließlich als Mordwerkzeuge benutzt werden könnten (!!!) muten da ja fast schon grotesk-lustig an, sind aber ernst gemeint. Auch hat man in England schon das erst Küchenmesser mit runder, stumpfer “Spitze“ vorgestellt – um Familiendramen zu verhindern (das man jemanden auch per Schnitt durch die Kehle ins Jenseits befördern kann ist bei den Erfindern wohl nicht bekannt).

Auch in den USA lassen sich vergleichbare Zustände belegen. So ist die Mordrate in Washington mit seinem Waffenverbot 10 mal höher als in Arlington mit seinem liberalen Waffenrecht. Auch der Ort Compton in Kalifornien mit seinem sehr strengen Waffengesetz gehört zu den gefährlichsten Städten in den USA (die Mordrate liegt 8-fach über Landesdurchschnitt).

Der Kriminologe Prof. Dr. Franz Csaszar hat bereits 1994 korrekterweise festgestellt (Dissertation an der Uni Freiburg), das Verschärfungen nur die rechtstreue Bevölkerung treffen, somit sinkt die Wahrscheinlichkeit einer bewaffneten Gegenwehr was wiederum Gewalttäter freut – die Kriminalität steigt statt zu sinken.

Dies zeigte sind deutlich im US Bundesstaat Florida. Als man dort die Vergabe von Waffenscheinen liberalisierte gab es anschließend weniger Schiessereien und die Kriminalität sank…so drastisch, das 37 weitere Bundesstaaten dem Vorbild folgten – mit folgenden Ergebnissen:

Die Kriminalitätsrate in den USA ist von 2006 auf 2007 nicht nur leicht gefallen, sondern sie ist seit 2002 jährlich gefallen, auf den niedrigsten Stand seit 1974. Das US-Justizministerium sprach von einem “knappen 30-Jahre-Tiefststand”. Seit 1991 sind die Gewaltverbrechen um 38 Prozent zurückgegangen, Mord ist auf dem tiefsten Stand seit 40 Jahren, kontinuierlich gesunken seit 1991 um insgesamt 43 Prozent (FBI Crime Report 2007).

In New York verbietet der Sullivan Act den privaten Waffenbesitz fast völlig, jährlich werden jedoch 17.000 Kinder unter 16 Jahren wegen illegalen Waffenbesitz festgenommen.

Auch finden sich in der Geschichte der USA erhebliche Schwankungen der Schusswaffenzahl ohne entsprechende Veränderungen der Kriminalität bzw. auch umgekehrt Veränderungen der Kriminalität ohne Veränderung der Waffenzahlen.

Auch in unserm Nachbarland Österreich mit seinem sehr viel liberaleren Waffengesetz herrscht trotzdem kein Bürgerkrieg…siehe auch diese Untersuchung.

In der ehemaligen UDSSR herrschte wie in jeder Diktatur ein völliges Waffenbesitzverbot mit drakonischen Strafen, die Mordrate stieg trotzdem von 1950 bis 1980 von 3.6 % auf 12.8 %.

Wer sich die Mühe macht entsprechende Statistiken zu konsultieren wird die Entdeckung machen, das es

1.) Keinen Zusammenhang zwischen der Anzahl der Schusswaffen pro Einwohner und der Mordrate gibt

2.) Keinen Zusammenhang zwischen der Gesamtzahl der Schusswaffen im Volk und der Mordrate gibt.

3.) Wenn überhaupt, dann herrscht eine negative Korrelation zwischen Mordrate und Waffenbesitz!

Unfallgefahr

Unfälle mit Schusswaffen sind so extrem selten, das selbst 08/15 Sportarten wir Fußball als reinste Selbstmordtätigkeiten gewertet werden müssten. Vorher wäre ein Verbot von Fahrzeugen aller Art, Werkzeugen aller Art usw. sinnvoller, da hier wesentlich mehr passiert. Wegen einzelner Ereignisse hier ein Generalverbot auszusprechen ist weder sinnvoll noch eines Rechtstaates würdig. So lange diese Gesellschaft z.B. 5500 Verkehrstote toleriert ist jede Einschränkung des Waffenbesitzes mit diesem Argument hochgradig verlogen.

Affekt

Auch ein beliebtes „Argument“ – man könnte ja, wenn man wollte…

Die Realität sieht so aus, das Schusswaffen für etwa 20-25 sog. Beziehungstaten pro Jahr missbraucht werden, grade hier bringt ein Verbot aber nichts, da bei solchen Taten sonst auf andere Mittel zurückgegriffen wird (Messer, Axt…), behaupten zumindest forensische Psychologen und Studien.

Auch die Suicidquote bleibt insgesamt konstant, das sich in Ländern mit liberalen Waffenrecht mehr Menschen mit der Schusswaffe töten ist logisch, hierzulande wird dann eben auf andere Mittel (Auto, Zug, Strick…) zurückgegriffen – am Endergebnis ändert sich nichts! Genau so gut könnte man ein generelles Verbot von Medikamenten fordern, da sich hiermit ja auch regelmäßig Menschen umbringen.

Großkaliberschießen

Auch hier glänzen unsere Experten wieder mal durch Abwesenheit jedes Fachwissens. Es ist zwar korrekt, das fast alle GK Waffen militärischen oder polizeilichen Ursprung haben, aber das tut der Präzision keinen Abbruch. Biathlon ist ja auch zu 100 % Militärsport und wurde lange Zeit mit militärischen GK Waffen geschossen.

Bei Wettkämpfen wird je nach Disziplin auf die gleiche Scheibe geschossen wie bei KK Wettkämpfen auch, auch der Abstand ist identisch (typisch 25 m), gute Schützen treffen auch hier mit der GK Waffe reproduzierbar die „10“, allerdings ist das deutlich anspruchsvoller als bei KK Waffen, die den Schützen weder mit einem Rückstoß noch Hochschlag belasten, geschossen wird aber auf die gleichen Scheiben!

Beim jährlich stattfindende Freedom Arms Shoot in Philippsburg treffen sich Fans der besonders großen Kaliber und schießen mit Waffen weit jenseits der .44 Magnum Ringzahlen, von denen andere nur träumen können – und das auf Distanzen von bis zu 200 m. Mit KK undenkbar.

Natürlich sind die GK Waffen häufig etwas „getunt“, um die Präzision zu erhöhen – aber die generelle Aussage GK ist ungeeignet zum sportlichen Schießen ist hochgradiger Unfug! Gute GK Waffen liefern ab Werk Streukreise unter 3 cm auf 25 m ab – die „10“ hat 5 cm Durchmesser – also geht jeder Schuß außerhalb zu Lasten des Schützen. Klassische KK Waffen sind keineswegs präziser, nur einfacher zu schiessen.

Hier zwei Werksanschußbilder zweier Waffen, links ein Freedom Arms Revolver im Kaliber .475 Linebaugh (eins der stärksten Kurzwaffenkaliber überhaupt) und rechts das einer Sig-Sauer im Kaliber 9 mm Luger, jeweils auf 25 Meter aufgelegt vom Werksschützen. Das geht mit Kleinkalibersportpistolen kein bisschen besser…nur leichter!

Die häufig gehörte Behauptungen „KK ist schließlich olympisch“ oder „KK ist nicht so gefährlich“ sind ebenfalls erschreckende Beispiele menschlicher Dummheit. Abgesehen davon, das diverse Flintendisziplinen sehr wohl olympisch sind (Cal. 12 ist ebenfalls ein Großkaliber), ist z.B. Formel 1 auch nicht olympisch, also auch kein Sport? Gehört dann nicht jede „nicht olympische“ Sportart verboten?

Zur Ungefährlichkeit lässt sich sagen, das grade KK Waffen bei Geheimdiensten schon lange „Standardwerkzeug“ zur Beseitigung ungewünschter Personen sind, die russische PSM (KK!) „knackt“ jede kugelsichere Weste, die neue deutsche 4,6×30 Patrone wurde extra dafür entwickelt. Mossad und CIA führen für derart spezielle Aufgaben grundsätzlich KK Waffen – diese sind klein, leicht, billig (falls man sie anschließend beseitigen muss) und recht leise, erst recht mit Schalldämpfer…wer will schon die ganze Nachbarschaft als Zeuge haben? Mit Großkaliber unmöglich…diese Waffen sind nur in Hollywoodfilmen dank Schalldämpfer leise, in der Realität aber immer noch viel zu laut.

Der Amoklauf in Finnland wurde ebenfalls mit einer olympische-korrekten Sportwaffe begangen – das Ergebnis ist bekannt. Ebenso die Morde in Esslingen – danke zentraler Lagerung im Schützenhaus waren die Täter gut bewaffnet – gute Idee, diese zentrale Lagerung…für Kriminelle.

IPSC, Combat und der Wilde Westen

Es ist schon sehr aussagekräftig, das man in Deutschland ein Problem mit sog. „Verteidigungsschießen“ hat, während in Österreich oder der Schweiz regelmäßige Wettkämpfe veranstaltet werden. Offensichtlich sieht dieser Staat den Untertan nur als potentielles Opfer an, das kein Recht hat sich gar mit einer Schusswaffe zu verteidigen und verbietet daher das sog. Combat Schießen.

Absolut nicht mehr mit gesunder Logik sind die Forderungen nach einem Verbot des weltweit ausgetragenen IPSC oder gar des Cowboy Action Schießens zu verstehen. Weder wird hier, wie immer wieder behauptet, aus „der Bewegung heraus“ geschossen oder „aus der Deckung“. Auch hier herrscht in der Politik das Motto – wir haben zwar null Ahnung aber wir tun was.

Wollte man jede Sportart verbieten, in der das Töten oder Verletzen von Menschen „simuliert“ oder trainiert werden könnte, so müsste man u.a. folgende verbieten:

Gewaltmonopol beim Staat

Das ist eine ganz klare Aussage, die so mancher Politiker von sich gibt. Damit ist dann auch die Marschrichtung für dieses Land klar – weg von der störenden Demokratie und hin zur Diktatur. Denn nur hier hat der Staat das totale Gewaltmonopol und ein völlig entwaffnete Bevölkerung (siehe China, einige arabische Länder, die ehemalige DDR, die alte USSR…). KEIN demokratischer Rechtsstaat hat eine völlig entwaffnete Bevölkerung! Echte Demokratien wie die USA oder die Schweiz zeigen eindeutig, das Waffenbesitz grundsätzlich zur jeder Demokratie gehört. Schaut man sich die in Deutschland bereits begonnene Entwaffnung und die ebenfalls gestartete (Internet)-Zensur an, so ist die Marschrichtung leider eindeutig.

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